Klassenbewusstsein (aus einer marxistischen Perspektive) heute

Klassenbewusstsein (aus einer marxistischen Perspektive) heute
Für Marxisten ist die Teilung der Gesellschaft in sozioökonomische Klassen nicht die Ursache des Problems des Kapitalismus, sondern vielmehr dessen Auswirkung. Moderne Klassen unterscheiden sich von altertümlichen Unterteilungen in Stände und Kasten. Die alten Unterteilungen verliefen zwischen dem Klerus bzw. der priesterlichen Kaste, der adligen Aristokratie bzw. Kriegerkaste und dem Großteil der Menschen, der „Nichtadligen” oder solchen, die ungläubig und ehrlos waren. Für den größten Teil der Geschichte waren dies Bauern, die von der Subsistenzwirtschaft lebten – ein stummer Hintergrund des Prunks der alten Welt. [Mehr]

Die Administration des Widerstands

Zum Verlust des Politischen im 20. Jahrhundert

Die vergangenen 10 Jahre sind gezeichnet von globalen politischen Verschiebungen, die 2016 mit der US-Präsidentschaftswahl und dem Brexit-Votum am klarsten zum Vorschein kamen. Spielte Deutschland zwar eine Schlüsselrolle in der gesamten Krisen-Politik der EU, sind die innenpolitischen Auswirkungen erst seit der aktuellen Koalitionskrise wirklich spürbar. Die AfD ist inzwischen in allen 16 Landtagen vertreten; das erneute Zustandekommen der großen Koalition musste sich gegen heftige Ablehnung auf beiden Seiten durchsetzen; in der SPD herrscht Skepsis, ob die Partei in einer Regierungsbeteiligung ihr eigenes Überleben sichern kann. [Mehr]

Althussers Marxismus

Wenn von Jean-François Lyotards postmodernen These des Endes großer Erzählungen – von der Aufklärung bis zum Historismus – die Rede ist, wissen alle: Es geht um Marx. Keine andere große Narration hat das 19. Jahrhundert politisch überlebt. Denn in der Stellung zum Sozialismus zeigte sich das Schicksal der Aufklärung im 19. Jahrhundert in zweifacher Weise: Seit dem Aufkommen der Arbeiterbewegung blieb dem Liberalismus entweder die kulturpessimistische Beschränkung der eigenen Ideale oder der Übergang ins feindliche Lager. [Mehr]